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Aus »Hermann Sterl. Ekloge«. Vers 67981 bis 68020 ERSTER AUFZUG. FÜNFTE SZENE Sterl, Ugol, Solotow. Arsenios tritt auf. STERL: Mein Engel, ach, was suchst du hier im Turme, Ich weiß, es ist schon schrecklich spät geworden, Das große Werk gelingt uns nicht im Sturme, Und die Verhandlung mußte überborden. ARSENIOS: Die Mami sagt, du mußt für Rußland wachen, Kaputt mein Auto mit Raketenrampe, Ich frag, kann dies nicht heut wer anders machen, Mein Finger blutet von der scharfen Krampe. STERL: Zeig her mein Junge, ach, das ist nichts wildes, Solch Schrammen braucht ein tapferer Indianer. (zu den Herren): Verzeiht, beim Nahen seines Ebenbildes Wird ganz zum Vater euer Zukunftsplaner. SOLOTOW: Ich werd mich dann empfehlen. Zu viel Sterle Sind nichts für meine angeschlagnen Nerven, Ich häng mein Schwert womöglich in die Erle, Da ich es leid, es immerfort zu schärfen. UGOL: Ich denk, ich brüt mal besser vorm Papiere An den Ideen für eine rasche Wende, Es scheint, daß man den Faden leicht verliere, Wenn man beratschlagt ohne Ziel und Ende. (Beide ab.) ARSENIOS: Ach Pa, sind bös auf mich nun alle beide, Die Mami schimpft bestimmt, daß fortzulaufen Ich hab gewagt, auch goß ich auf die Seide Des Bettchens Tee, der wollte überlaufen. STERL: Ach Seidenbetten, wären sie doch hären, Dann wär der Teefleck gar nicht zu bemerken, Ich werd das Bett und auch das Auto klären, Jedoch zuerst, ich muß mich erst mal stärken. (zu sich): Das ist die Politik, ich hab vergessen, Den Mittag, den Kaffee, die Abendstunde, Spar ich mir erst für Rußland alles Essen, So geh ich vor dem Wahltag noch zugrunde. (zu Arsenios): Komm Schatz wir gehn, und die Raketenschleuder Wird bald schon wieder Feindflugzeuge schlagen, Ich repariers, ich bin doch kein Vergeuder, Das soll mir jemand nachzusagen wagen. ARSENIOS: Es ist nicht recht, ich hab sie fortgetrieben, Die doch statt dir für Rußland wachen sollten, Pelagia hat der Mami aufgeschrieben, Daß wir noch in die Apotheke wollten. |