|
Aus »Unstrutleuchten. Zweites Buch«. Gedichte 2020 Vers 46796 bis 46819 ULRICHS GLOCKEN In Laucha klingt uns dunkel weich Die Glocke Sankt Mariens in moll, Und lockt in Ulrichs Gießer-Reich, Dem ich die höchste Achtung zoll. Zwar ist das Handwerk hier Geschicht, Doch was man in der Werkstatt sieht, Zeigt uns des Meisters Kür und Pflicht, Dem Schiller singt im Glockenlied. Als Wandergießer Hersfeld-her Kam Ulrich, weils in Laucha brennt, Am Anfang machte mans ihm schwer, Doch bald er hier die Lieb erkennt. So zog in Mitteldeutschland ein Ein Glockengießerei-Geschlecht, Wird bald auch in Apolda sein, Und jeder hört, was gut und echt. Das Rippenbuch ist größter Wert Und Erbstück, weil hier das Profil Für die Gestalt, die uns beschert Den Klang, der allen Werkens Ziel. Gar mancher Kirch glockt solches Glück Auch Laucha schonte Krieges Hatz, Der Blitz zerschlug das Einstandsstück, Doch auch ein Ulrich goß Ersatz. |