|
Aus »Die alte Linde. Erstes Buch«. Gedichte 2012 Vers 40356 bis 40379 HEILIGER LINDENHAIN Du solltest im Dithmarscher Land Den Thingplatz zu Alberdorf sehn, Der Deckstein des Megalith-Horts Faßt fünfzigmal eintausend Pfund. Er wird der Brutkampstein genannt, Den Linden mit Licht überwehn Als Hüter des Altwarts, des Orts, Der sammelt in heiliger Rund. Kein früheres Pflanzen ward je Beurkunded vor diesem Hain, Wo jeder gestorbene Baum Erhielt einen Folger im Amt. Vergessen sind Hoffnung und Weh, Und treu blieb die Sonne allein, So düstert sich mählich der Traum Der Isländersagen entstammt. Noch sorgen die Mächtigen alt Für Schatten, der heimelt und spinnt, Doch wo sich die Achtung versagt, Ist fern nicht der Tilger in Rot. Und dreht sich die Rune nicht bald, Herrscht hier auch das Schatten-Gesind, Auf daß, wenn es nachtet und tagt, Das Leben nicht kränze den Tod. |