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Aus »Die alte Linde. Erstes Buch«. Gedichte 2012 Vers 40380 bis 40419 BORDESHOLM Die Insel ist verlandet, Die Einsamkeit verblieb Und wird vom Sumpf umrandet, Der Graugans frühlingslieb, Der Kirche fehlt das Kloster, Doch nicht die Klosterfee, Der Lindenbäume frohster Am Eiderstedter See. Auf Karten, Kisten, Dosen Der Linde ward gedacht, Als sei dem Wurzellosen Die Wurzel hier gemacht, Selbst Notgeld ziert als Proster Der niemals uns vergeh: Der Lindenbäume frohster Am Eiderstädter See. Sie überwölbt das Freie, Drum sich die Häuser scharn, Der Punkt und nicht die Reihe, Die Ruh und nicht das Fahrn, Ganz anders als bemooster Verfall und scheu das Reh – Der Lindenbäume frohster Am Eiderstedter See. Kam der Altar nach Schleswig, Nach Kiel die Bibliothek, Grad wie der Rest des Schnees wich, Den Märzensonne feg, Bleibt doch gefeit vor rohster Vernutzung das: Besteh! – Der Lindenbäume frohster Am Eiderstedter See. Und wenn der Wind des Wechsels, Der alles wägt und drückt, Vom Holze träumt, er häcksels, Dann schau hinauf, es zückt Ein Seraph, ein erboster, Das Schwert in Luv und Lee, Der Lindenbäume frohster Am Eiderstädter See. |