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Aus »In den Isarauen«. Gedichte 2009 Vers 31568 bis 31607 FLAUCHER Wo manch Stadtbach seine Fluten Zweigte vom Karwendelstrom, Dem die Wehre zuzumuten, Daß er zähm sein Wildarom, Warn schon früh die Kieselbänke Städtern froh zum Schlendrian, Daß schon bald die erste Schänke Zapfte Gerstensaft vom Hahn. Zwischen Steg und Brudermühle Schrittst du schon im ersten Jahr In des Flusses Fächelkühle, Daß der Geist dir froh und klar Sage, was für ein Bewenden Es mit dieser Bleibe hab, Und du wirst den Kreis beenden, Wo dir Wald die Muße gab. Ungeduld im letzten Winter Riet dir: Geh und wend dich nicht, Doch du kommst gemach dahinter, Daß da wohl noch eine Pflicht Sei die deine, eh du kehrest, Wo da Ilm und Saale sprühn, Daß im Reim die Isar ehrest, Sollst du dich ein Weilchen mühn. Ein Exil ists wohl gewesen, Doch in keiner Wüstenei, Was Jahrzehnte aufgelesen, Wuchs zum Schatz so nebenbei, Also soll zusammenbinden Eine kleine Bibliothek, Was da kam mit Münchner Kinden Zwischen Mühl und Flauchersteg. Wieder suchst du Wehr und Flaucher, Wo der Juni dich verbrennt, Jungborn für den Untertaucher Und das Lebenselement, Wo der Fluß in Schlangenwegen Deine ruft und deine kreuzt, Wirst du Vers-Patiencen legen, Eh du dann zum Abschied läutst. |