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Aus »Waldeinsamkeit«. Gedichte 2008 Vers 30128 bis 30168 LOB DES KNASTERS Unter all den Schlemmereien Im Barocke darf nicht fehlen, Was die ach so Urteilsfreien Heute allzugern verhehlen, Knaster hieß des Orients Wunder Daß der Frohe herzhaft schmauchte, Drum verfehlt der Preisung Zunder, Wer nicht in die Nebel tauchte. Ist die Schmäh der Abstienten Militant, so auch die Tafel, Wer sich schont für Leibesrenten, Füll sein Leben mit Geschwafel, Aber wer in allem Schmause Schmeckt das Ziel von unsern Tagen, Ist im Knaster ganz zuhause Der ihm Eintracht und Behagen. Einem Wölkchen Pfeifenrauche Gleicht des Schöpfers Sternenstraße, Wems Gewohnheit, daß er schmauche, Achtet nicht auf Preis und Maße, Seiner Phantasie zu frönen, Wirbeln Ringe eng und weiter, Sich den Träumen zu versöhnen, Macht der Tabak frisch und heiter. Wer da hüstelt und sich ekelt, Teufel heiß und Spielverderber, Wo die Welt sich eitel rekelt, Rühmt der Wams nicht mehr den Gerber, Und der Flieger foppt den Schweren, Der auf Hämmer und auf Hebel Richtet töricht sein Begehren, Aber du bist Rauch und Nebel. Wer die Kräuter tief zu heischen, Hebt den Brustkorb und die Lunge, Wird nicht wie ein Weibsstück kreischen, Färben braun sich Zahn und Zunge, Aller Freunde ists gegeben, Daß sich bräun der Alabaster, Der Genießer liebt das Leben, Und sein Odem schmeckt nach Knaster. |