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Aus »Saalisches Lied«. Gedichte 2007 Vers 20877 bis 20924 FUCHSTURMGESANG Wo frühtags die Vögte und Grafen Gestritten um Brünne und Pfalz, Fand deutscher Brauch einen Hafen Im Bund der Gemeinden des Walds, Hier frönen die Heger der Eichen Den Bürden und Riten des Stands, Der weiß nichts von wanken und weichen, Und feiern im Fuchstürmer-Tanz. Vier Burgen den Ziegenhain krönten Mit Fehden um Reiches Gestalt, Die Hörner, die talunter tönten, Sie wurden im Streite nicht alt, Noch immer ist nirgends entschieden, Was Fug sei dem saalischen Raum, Drum tritt in den zeitlosen Frieden Der Wahrer im Fuchstürmer-Traum. Ein Bergfried im Brandschatzen wahrte Sein Lehn, das die Hoheit beweist, Die einstiges Baun offenbarte, Wie sonst nur der prinzliche Geist, Der lauscht an dem Borne der Sagen, Dem Lied, drin die Aue sich kund Und froh macht das Wandern und Wagen Der Sänger im Fuchstürmer-Bund. Das Land lädt zu liedfrohen Fahrten Den Burschen, der zupfgeigen kann, Hier mußt du auf Wunder nicht warten Denn grottenreich heimelt der Tann, Die Nachtigall flötet Furlane, Der Habicht den Nebel beschwor, Drum schwarz weiß rot sei die Fahne, Entfaltet im Fuchstürmer-Korps. Hier herrscht kein Gezänk der Parteien, Hier gehts nicht um Pfründe und Pacht, Kastanien und Linden in Reihen, Und Mistel, die Lieblust bedacht, Wer singt, führt das Rechte im Schilde Und schreckt vor Gefahr nicht zurück, Getreulich dem Kirchbergen-Bilde Und heiter im Fuchstürmer-Glück. Die Wege, die Stiegen, die Weiser, Was frei die Gemeinde sich gab, Die Lohe gesammelter Reiser, Die Müh um Gedächtnis und Grab, Denn frei ist, wem Schaufel und Rechen Gemein sind wie Ehr und Verstand, Wer männlich dem Zank, dem Verbrechen, Zu wehrn weiß im Fuchstürmer-Stand. |