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Aus »Saalisches Lied«. Gedichte 2007 Vers 20835 bis 20876 LEUTRABACH In Jena anerkannt, beliebt, Und daß der Däne Taler gibt Tut wohl nach Flucht und Schinderei, Doch wird die Lunge hier nicht frei, Freund Goethe pönt den Tabakrauch, Doch würgt die Gassenenge auch. Ein Haus im Grün – was könnte mehr Dem Schreiber und dem Visionär Refugium sein, Natur-Asyl? Wo Leutrabach sich klar und kühl Geschaffen eine Felsenschlucht, Fand Schiller seine Gartenbucht. Hier zog er ein am zweiten Mai, War auch manch Fieberkrampf dabei, So zieht er heiter Rund um Rund Als Herr nun auf dem eignen Grund, Ein kleinres Haus baut er im Nord, Dies wird ihm bald sein liebster Ort. Der Taucher und der Handschuh sind Des Gartens erstes Schaffenskind, Der Ring des Polykrates sang, Und nach dem Eisenhammer-Gang Sind Kraniche des Ibykus Balladendichters Überfluß. Im Jahr darauf die Bürgschaft tagt, Und wer den Drachenkampf gewagt, Der weiß auch, daß viel schwerer wiegt, Wenn man die Eitelkeit besiegt, Der Dichter wird mit Spruch und Reim Entbehrlich kaum dem Bürgerheim. Der Urlaub von der Professur Heißt Müh und nicht Gesundheitskur, Balladen, Horen, Almanach, Sind nicht die ersten unterm Dach, Läßt ihn die Tagespflicht allein, So zwiespricht er mit Wallenstein. Sein Ziel, daß er in Weimar wohn, Und täglich gleichgesinnten Ton Vernähm, sich schließlich machen läßt Für einen schmalen Lebensrest, Doch hält er sich Erinnrung wach Ans erste Glück am Leutrabach. |