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Aus »Erex saga. Parabel«. Vers 61316 bis 61371 PROLOG KORALUS: Wie sich Korallen tief im Ozeane Zur Reigen fügen, Reisigern und Riffen, Hast du im Glanz des Ersten bei der Fahne Noch nie den Fug des Rittertums begriffen. Denn was mit Initialen auf Follianten Gedruckt wird sind allein des Eisbergs Spitzen, Drum richt den Blick auf all die Unbekannten, Die wenig mehr als ihren Mut besitzen. Sie tragen wie das Roß den stolzen Reiter Den Glauben, daß die hohe Minne lohne, Und sind die Sprossen einer Gnadenleiter, Die Edelmut entrückt dem Gassenhohne. Darum verfall vor dem Gestank Gemeiner Nicht in den Wahn, nur Einzigart zu achten, Die Einzigart hat in der Welt nur einer: Der Sohn, den sie im Dornenkranz verlachten. Es soll nicht heißen, daß ich selbst mich rühme, Wenn ich aus den bescheidnen Mauern trete, Doch wie die Vielzahl Macht der Ungetüme, Blühn Lilien auch im abgelegnen Beete. Ich mach in diesem Stück nicht viel Getöse Der Herr nahm mir die Eitelkeit des Reichen, Doch eh ich mich von Form und Großmut löse, Will eher ich noch diese Nacht erbleichen. Mein Gram ist bloß mein Töchterchen in Lumpen, Brokat stünd besser honigblondem Haare, Sie rührt, wems Herz nicht nur ein roter Klumpen, Doch daß ich sie behalt bis an die Bahre, Erscheint mir Frevel, da sie doch geboren, Dem Jungmann seine Bogenschnur zu spannen, Deß Pfeile sich den Gral als Ziel erkoren, Daß ohne Säumnis schnellen sie von dannen. Nun meint man, den Berufnen zu erkennen, Erdächt ich mir viel Prüfungen und Ränke, Doch Gott allein kann mir den Namen nennen, Weshalb ich nicht an große Umständ denke. Ein Ritter, der von bösem Schimpf getrieben Den Rat sucht, wie ein Gotteskampf entscheide, Muß dabei wohl gewappnet sein und lieben, Die Wehr, die Tochter schenke ich ihm beide. Als würfe ichs ins Meer, so mag euchs scheinen, Dies macht allein, daß ihr zu schwach im Glauben, Ich weiß nur Dank und bin mit Gott im reinen, Nur wer verschenkt, den kann man nicht berauben. Geliehn ist alles, was uns ruft zur Pflege, Und nackt erscheint der Fromme zum Gerichte, Was aber wohl, das schick auf seine Wege, Denn faul im Schuppen machts die Zeit zunichte. Der Vorspann im Theater ruft den Narren, Der gibt die Rüstung und des Hauses Seele, Doch aus den Feldern, die vor Waffen starren, Ich meinen Part und meine Unschuld stehle. Ich sink zurück ins Meer der Namenlosen Und weiß, ich gab den Tropfen Öl der Leuchte, So wie ein Hauch, entströmt aus reifen Rosen Die Sehnsucht trägt aus aller Lebensfeuchte. |