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Aus »Engelhard. Treuepistel«. Vers 58852 bis 58899 PROLOG MERLIN: Wo ich erschein, ist meist, mich vorzustellen, Die Zeit zu knapp, weil Drachen grad erwachen, Bei Hochsee zählt ein Narr allein die Wellen, Wägt Für und Wider, sich davonzumachen. Allein, im Stück, das Inseln nicht und Küsten Zum Inhalt hat und auch kein Völkerwandern, Fragt mancher, ob die Mimen das auch wüßten, Kommt Personal aus Kreisen, aus ganz andern. Sucht nun bei Franken, Flamen oder Dänen Die Frau vom See der vaterlose Knabe? Ist er dabei, wenn Nachen nahn mit Schwänen Unds heißt, daß man hier nichts zu fragen habe? Ob Donau, Rhein, ob Elbe, Weichsel, Liger, An Maas und Ems, an Weser oder Saale Ich treffe den Verlierer und den Sieger Und manchen treff ich auch zum zweiten Male. Der Zeit, da Rom geplündert die Vandalen, Gab mir zu sprechen manchen Part der Dichter, Im Altersgrau der Großmacht, im Verfahlen, Irrlichtern auch sonst ganz verborgne Lichter. In Zeiten, wo die Prüfungen direkter, Als ob ein Falter alles Los entscheide, Wird aus dem armen Ritter ein Erweckter, Und Sehnsucht singt im Wald und auf der Heide. Es mischen sich die Reiche und die Zeichen, Die wir zum Heil auf unsre Fahnen schrieben, Und einzig die Beständigkeit der Eichen Verrät uns noch, daß wir zuhaus geblieben. Dies ist die Stunde, wo nur Dinge gelten, Die schon der Steinzeit waren hehr und mächtig, Man tut nicht gut, den Boten bös zu schelten, Denn immer nur die Wahrheit ist verdächtig. Dies Stück soll zeigen, daß vor allen Stärken, Die uns begründen selbst und gegenseitig, Ein Siegel gelt den Wünschen und den Werken Und daß vor diesem alles andre streitig: Dies ist die Treue, die erst Traun und Trauer Die Tiefe gibt wie Heiterkeit und Himmel, Sie ist der Rahm, den flockt nicht Hitze sauer Und auch kein Warten sorgt, daß er verschimmel. Wer sich zu binden weiß mit letztem Ernste, Weiß jedes Fluches Fesselmacht zu brechen, Und wem das Nächste heil, den wird das Fernste Nicht wie Achill in seine Ferse stechen. Wer frei von Furcht, der weiß, wo er gefunden, Er wird beständig sein, komm, was da wolle, Er weiß, daß Gott uns nah in solchen Stunden, Da von den Krügen recht ist nur der volle. |