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Aus »Laudine. Minnespiel«. Vers 56643 bis 56670 ZWEITER AUFZUG. DRITTE SZENE Dichter, Frau Minne, Iwein und der Löwe schlafend. FRAU MINNE (zum Dichter vor den Schlafenden): Was sagst du nun? Das Herz hats ihm gewiesen. DICHTER: Im Eichendunkel, wie ich prophezeite. FRAU MINNE: So wir die Szenerie gemeinsam kiesen, Fügt sich das Dach genau der Unterseite. DICHTER: Ich hielt nie viel von kollektiven Werken, Drum ging ich in den Achtzgern auch nach Bayern. FRAU MINNE: Das ist dem damaligen anzumerken Beim Schleiermachen und beim Machtverschleiern. DICHTER: Bin Thema ich und weniger Laudine? FRAU MINNE: Dein Wirken preist doch immerfort dieselbe. Und nur durch sie bracht ich dich auf die Schiene, Ein frührer Rat, der war doch nicht das Gelbe. DICHTER: Wir können uns die Liebe nicht erfinden, Wenn wir sie nicht im Übermaß empfangen, Es nutzt nichts, einen Flaschenzug zu winden, Es bleibt doch nur ein Fliegendreck dran hangen. Ich kam zum Drama und im Dichten weiter – Dies lehrten mich nicht Schiller und nicht Rilke, In diesen Himmel bleibt die Jakobsleiter Allein und auch in Zukunft meine Hilke. FRAU MINNE: Ein klares Wort! Und hältst du ihm die Treue, So werd ich die Figuren dir beleben, Auch wenn ich als Person die Bühne scheue, Weiß jeder doch, wovon die Rollen leben. Ja, hättest du dies früher eingestanden, Das Ego-Marginale wär entbehrlich, Ob Weimar, Wien, ob in den Niederlanden, Dem Publikum sei schnörkellos und ehrlich. (Beide ab.) |