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Aus »Winterlandliebe«. Gedichte 2022   Vers 48051 bis 48080

BYZANTION


Herrlichkeit, die Geist beflügelt,
Die kein Fürst, kein König zügelt,
Reim der Seherin, der Norn,
Zeigt sich siebenfach gehügelt
Nie, sie steht am Goldnen Horn.

Noch dem Nibelungendichter
Irdne Letztinstanz der Richter,
Aller Menschenweisheit Born,
Aller Völkerfehden Schlichter
Thront und wacht am Goldnen Horn.

Wo sich Argonauten rüsten
Für die fremdesten der Küsten,
Wo der Stern am Wagen vorn,
Wo wir Rat und Rettung wüßten,
Dämmert noch das Goldne Horn.

Was wir aus dem Traum entfachen,
Die versteint im Kyffe wachen,
In der Malz ein Gerstenkorn,
Siegfried fällt den Weltendrachen
Auf dem Weg zum Goldnen Horn.

Kommt von Norden der Befreier?
Stimmt sich Orpheus seine Leier,
Saiten, siebenfach verworrn?
Der Berg Athos spricht von Feier
Und verweist aufs Goldne Horn.

Kommt er aus dem Zwiebelturme?
Sieht den Bären man im Sturme
Aus der Wunde ziehn den Dorn?
Was da wütet, folgt dem Wurme,
Was da heilt, dem Goldnen Horn.