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Aus »Unstrutleuchten. Zweites Buch«. Gedichte 2020 Vers 45093 bis 45151 VIER SCHWÄNE I Vier Schwäne auf dem Fluß, der träg Und algig huldigt der Domäne, Wie grünem Linnen Weiß-Gepräg Vier Schwäne. Das Land - als obs gelangweilt gähne Und nichts als Wolkenhimmel wäg Und dazu Rand mit Wald bezähne. Dem Wandrer aber ists, als fräg Wie aus der Zeit gefallne Späne Ein Muster, das ins Auge läg Vier Schwäne. II Viere beisammen, Viere getrennt, Einton mit Schrammen, Kargheit mit Blend, Wiese und Wasser Scharfer Kontrast, Machen zum Passer Jegliche Hast. Hals und Gefieder Schmiegen das Licht, Alles am Mieder Wird zum Gesicht, Einzig und eigen Grundton und Zier, Noten im Reigen Schwanhälse vier. Vierfach geschwungen Haltung und Acht, Frei und gedrungen Licht in der Nacht, Schar, die vergeßlich Abtut, was quakt, Alles was häßlich Neidet und klagt. Bilderbuchs Mitte, Schimmerndes Weiß, Wer dies bestritte, Wimmere leis, Wer aber Wunder Witterte hier, Dem sind Gesunder Schwanhälse vier. Vier, uns zu raten, Schwimmen Trapez, Was wir erbaten, Mühelos gehts, Wenn wir den flachen Zirkel verlernt, Heiter verlachen, Was uns entfernt. Herrschaft und Milde, Ehern und flott, Sieh dich im Bilde Und bitte Gott Stets um die Stärke, Daß nicht verlier Eins deiner Werke Schwanhälse vier. |