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Aus »Unstrutleuchten. Zweites Buch«. Gedichte 2020 Vers 46380 bis 46419 NEBRA Daß man die Scheibe grade dort Gefunden, wo die Sage weiß, Drei Nägel bürgten für den Ort, Er sei das Innerste dem Kreis, Ging unter in der Sensation, Des Alters und des Sternenblicks. Ich seh da nur, ihr ahnt es schon, Die Ironie des Fundgeschicks. Daß besser dieses seltne Ding Man nie ergrub, beweist allein Der Bunker, der sich unterfing Ihm künftig Haftanstalt zu sein. Die Häßlichkeit ist so grandios, Daß sie uns schon von weitem zeigt, Ein Ungeheuer stürzt sich los, Wenn etwas aus dem Dunkel steigt. Ich will nicht hören, was man schwätzt Gedämpften Tons im Neonlicht, Und selber sich als Mitte setzt, Als Richterin der Weltgeschicht, Ich will nicht hörn, wie Priesterei Vorwegnahm schon den Koppernigk. Ich bin, o Scheibe, nicht dabei, Wenn kulminiert dein Mißgeschick. Ob nun die Scheibe falsch, ob echt – Egal, es macht den Kohl nicht fett, Ob gut gelogen oder schlecht Und wer da wohl mit wem im Bett. Wo Lüge ward zu Profession, Durchdringt sie jeden Gegenstand, Daß der Versuch des Urteils schon Beflecken muß die Richterhand. Bei all der trunknen Psalmodie Der Spielverderber bin ich gern, Denn meint ihr, ihr begriffet sie, So fragt euch bloß, aus welchem Kern. Wer immer die Erbärmlichkeit So atemlos mit Wundern schmückt, Der sammelt selber Scheit für Scheit Den Haufen, der die Lohe zückt. |