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Aus »Unstrutleuchten. Zweites Buch«. Gedichte 2020 Vers 44988 bis 45011 HEINRICH Herr Heinrich saß am Vogelherd, So traulich geht die Weise, Sie ist der höchsten Ehren wert, So schwer und doch so leise. Allein, ein Makel steht darin, So sag ich unumwunden, Der Vogler hätt, so sagt der Sinn, Zum Kaisertum gefunden. Dies ist nicht recht, denn Königsglut Ist heiliger und älter, Hier der Ornat und dort das Blut, Der Wein und der Behälter. Den Kaiser schafft das Reiterheer, Der Adel kürt den König – Den Kaiserstuhl, der königsleer, In Worten nicht beschönig! Es gibt den deutschen Kaiser nicht Wie den nicht der Franzosen, Byzanz und Rom, kein andrer flicht Cäsaren Krönungsrosen. Nur wenn den deutschen König laut Das Römervolk begrüßte, Der Heinrich auf ein Erbe baut, Das Schnee und Eis versüßte. |