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Aus »Unstrutleuchten. Erstes Buch«. Gedichte 2019 Vers 44594 bis 44665 REGENWANDERN Waldsaum und Wiese, Wegmale mächtig - Wenn nur nicht diese Wolke so trächtig! Weithin zu wallen Wofür? Wogegen? Alles und allen Schüttet der Regen. Blindlings zerronnen Blinzelnde Blicke – Ob diesen Bronnen Je einer flicke? Mag er der Krume Heil sein und Segen, Blauend die Blume Blüht nicht im Regen. Raus aus dem Bade Wäre gescheiter, Wer aber grade Aufbrach, will weiter. Wetter für Keule, Nicht für den Degen, Himmelsrunds Säule Schwindet im Regen. Nahe dem Flusse, Der nicht zu schauen, Unter dem Gusse Will ich vertrauen Dem der geschwinder Stapft auf den Stegen Und daß sich minder Irgendwann Regen. Aber die Reise Führt ins Versumpfte, Der mancherweise Ganz Abgestumpfte Wird das Fatale Weiterhin pflegen, Und viele Male Trotzen dem Regen. Endlich ein Halten, Sonne und Staunen – Wolken gestalten Turmhohe Daunen. Alles will holden, Alles will hegen, Tropfen vergolden, Reste von Regen. Dorten ein Hügel, Kirche und Häuser, Daß dichs beflügel, Besser nicht äußer, Über das Scheitern Schweigen zu legen, Schütze vor weitern Stunden im Regen. Laß dich nicht locken! Kurz ist die Pause. Niemand bleibt trocken Unter der Brause. Peitschende Winde, Schlamm auf den Wegen, Führt als Gesinde Meistermann Regen. Wer also gründlich Himmlisch gewässert, Spürt, wie allstündlich Stimmung sich bessert: Gegen Verhegeln Oder Verfregen Setzt seine Regeln Wandern im Regen. |