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Aus »Trichterwinde«. Gedichte 2009   Vers 34182 bis 34229

QUELLENLAND BUTEILE


Wer Reime mit dem Beile
Zu Rhythmus zwingt und Stil,
Wer Raspel oder Feile
Bemüht zu seinem Spiel,
Der such zu seinem Heile
Sich Haus und Höfe viel,
Das Quellenland Buteile
Gebührt ihm nicht als Ziel.

Wer Fremdling blieb der Welle
Und fassen will den Aal,
Dem ist des Mondes Helle
Ein Werk der Minderzahl,
Wem in der Klosterzelle
Die Fluren sind zu kahl,
Dem trocknet jede Quelle
Und wäre sie der Gral.

Wer fuhr so manche Meile,
Doch stets in guter Schul,
Erfährt nicht, wer die Seile
Ihm spinne, spann und spul,
Ihm huldigt nur das steile
Gewächs im Sündenpfuhl,
Im Quellenland Buteile,
Steht aber Irminsul.

Wer für verbrannte Pelle
Nicht Gallert weiß und Gel,
Dem ist die Suppenkelle
Allein ein Fluchtbefehl,
Der träum sich eine Elle
Vor Zucker, Salz und Mehl,
Wie Tantalos die Quelle,
Wie ein Gespenst die Seel.

Wenn eine Dichterzeile
Halb frostig und halb faul,
Und Pegasos in Eile
Wie säumig bleibt ein Gaul,
So warn die Silberpfeile
Gefallen nicht aufs Maul,
Im Quellenland Buteile
Gehört zum Saul der Paul.

So wähne nicht, dich prelle
Um Fassung und Gefühl
Der Vorwurf, diese Stelle
Sei Müller ohne Mühl,
Was sich dir auch geselle,
Ob kantig oder kühl,
Die unverzagte Quelle
Quillt am Buteiler Bühl.