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Aus »In den Isarauen«. Gedichte 2009 Vers 31472 bis 31519 ISAR Wohl mit Eisach, Isel, Oise Ist verwandt, was Fließen meint, Ruht das Auge auf der Schleuse, Wo die Kraft gebändigt scheint, Treiben doch Geäst und Stämme Schlingernd in der Dämmerung, In der Melodie der Dämme, Ewig alt und ewig jung. Aus den Gletschern, wo kristallen Schweigen noch dem Adler taugt, Bist du ins Gewürm gefallen, Das an deinen Brüsten saugt, Spielerin mit vielen Armen, Tauchst du in dich selber ein, Und beweist, das All-Erbarmen Muß ein großes Wasser sein. Denn im Fließen waltet Milde Streng, doch niemals schroff und spitz, Vor dem schlämmenden Gefilde Ist die Weisheit Wahn und Witz, Du vertraust, die Ohnmacht schaffe Keinem länger Furcht und Scham, Denn der Streiter mit der Waffe Wird vor deinem Murmeln lahm. Was im ganzen scheint der Friede, Birgt in jedem Glied die Front, So wie jeden Ton im Liede Nur ein kurzer Strahl besonnt, Treffen Glitzerspiel und Lachen Nur den Schein von einer Haut, Denn von ungezählten Wachen Wird das Traumreich aufgebaut. Wer durch dieses Tal gegangen, Das du hegst und auch bedrohst, Wird gewahr, daß er gefangen Doch nicht ohne Heil und Trost, Denn das Weib, das ihn zu tragen, Kreuzt Gewohnheit, Maß und Sinn, Hat er keine Macht zu fragen, Doch es führt zum Vater hin. Also sprichst du jedem Sohne, Also füllst du allen Reim, Aus dem Sonnenglast im Mohne Führt allein das Fließen heim, Was der erste Tag gesogen, Trägt auch fort den morschen Kahn, Zwischen Ufern walten Wogen, Und das übrige ist Wahn. |