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Aus »Waldeinsamkeit«. Gedichte 2008 Vers 30937 bis 30976 LAUSITZ Von dem Fläming bis zum Bober, Zwischen Spree und Böhmerwald Tönt ein Lied aus Stall und Schober, Jung und tausend Jahre alt, Soma-Winde, Rotblatt-Ober, Orchideee im Eberwald, Realgar, Rubin, Zinnober, Rosenstock in Herzgestalt. Zwischen Bruch und Hochwaldrinde Von der Elster bis zum Queis Grüßen Klee, Akazie, Linde Zeidlers Immen hell und leis Unterm Buchenblatt-Gesinde Prunkt der Krokus blau und weiß, Ähnlich einem Wickelkinde Schreit der Frühling aus dem Eis. Wer geboren an der Neiße, Wer die Lausche jung bestieg, Wird zum Trottel und zum Greiße Ehr als daß er westwärts flieg, Mag Vertraun und deutschem Fleiße Streiten Paselackenkrieg, Weiß das Kreuz, wie es auch heiße, Daß mans eher brech denn bieg. In der Lausitz haust der Haasler Und er liebt die Asentracht, Seine Geiß betreu der Kasler, Dessen Mut aus Milch gemacht, Denn kein Genfer und kein Basler Weiß, wo deutsche Mitte wacht, Und so brauchts auch nicht den Fasler, Der das Wort zur Schrift verflacht. Aus der Lausitz ist zu schweifen Mitten in die Welt hinein, Wer im Knast von Bautzen reifen Durfte, mag kein Saarland-Schwein, Also wird er herrlich pfeiffen Auf den Lotterie-Verein Und stets selbst die Ärmel streifen Und der Herr der Erde sein. |