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Aus »Waldeinsamkeit«. Gedichte 2008   Vers 30784 bis 30823

ZEDLITZ


Schlesier, Schul- und Dichterfreund
Dessen, dem das Vöglein sang,
Der dem Taugenichts verneunt
Wanderers Weh und Überschwang,
Der der Toten Einsamkeit
Spürte stets in Wies und Wald,
Dem das Herz, der Himmel weit,
Obs da warm ist oder kalt.

Held in einem alten Staat,
Nahmst du Abschied von dem Heer,
Da des Korsen Usurpat
Ehelichte Habsburgs Ehr,
Rief dich Metternich zurück
In die hohe Politik,
Blieb die Dichtung doch das Glück
Und im Freimut stets der Blick.

Alter Zeit hast du gedacht
Und des Mannesmuts, der steht,
Und du hast am Quell gewacht,
Wo ein Kreis zuende geht,
Sturm und Schrecken bist du nicht
Ausgewichen und der Scham,
Darum such ich dein Gedicht
Gern aus dem Historienkram.

Dessen hast du gern gedacht,
Der verlornen Posten hält,
Eh Europa Selbstmord macht,
Hast du dich ins Lied gestellt,
Wenn uns Gott noch einmal weckt,
Daß das Abendland sich zeig,
Wird gewiß dein Werk entdeckt
Und was edel und was feig.

Gut darf schlafen unterm Wald,
Wer die Ernte eingebracht,
Wer den Gürtel eng geschnallt
Licht zur Dämmerstund entfacht,
Der Versucher hat gemerkt,
Daß du weißt was echt und wahr,
Drum dein Lied den Starken stärkt,
Dem das Auge wach und klar.