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Aus »Gefangener Schwan«. Gedichte 1984 Vers 1221 bis 1240 MNEMOSYNE Sie liegt, und ihre Lust ist ungebunden. Sie singt die Worte, die ich nicht verstand. Sie spielt, und sie verachtet alle Stunden Und kommt und geht gefeit und unerkannt. Wer glaubte nicht, daß ihre losen Schritte Die Müdigkeit, die uns betrifft, verschon Und daß sie den Verlust von Mut und Mitte Nicht kenn im sorglos hingehauchten Ton? Der Glaube aber darf nicht lange dauern, Der Wille ist gefordert, daß sie kehr. Ihr Lied mag in den Rosenhecken lauern, Allein ich wollte nicht, dort säße wer. Sie wird für mich kein Instrument gebrauchen, Nicht Wunder, die die hohe Schule schafft, Sie darf aus den Vergessenheiten tauchen, Solang sie ihnen gleicht und ihrer Kraft. Im Sporenstaub und wo die Stümpfe eitern Durchforstet sie den Herbst und flicht ihr Haar, Sie lügt und wird mit einem Lächeln scheitern In Gärten, wo sie singt und niemals war. |