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Aus »Gefangener Schwan«. Gedichte 1984 Vers 1417 bis 1456 TRAUMWIND Traumwind: Versuchung der Hüter, Raunen im stillesten Hain, Blöße der heiligsten Güter, Rufe aus Brunnen: Tritt ein! Taugeperl, atementstammend, Senkt sich erhaben und reinst, Golden im Mythischen flammend, Wandelt sich alles zum Einst. Traumdunkel: weltab entfernte Heimat, den Göttern zuvor, Eine von Zwergen entsternte Sage verriegelt das Tor. Sprüche gekreuzigter Schlangen Tanzen auf farbigem Nichts, Und unser großes Verlangen Krümmt sich im Joch des Gewichts. Traumsturz: gefällte Heroen, Wölfischen Rudeln zur Lust, Hölzernen Scheiten entlohen Namen, vorzeiten gewußt. Darf ich dir wiederbegegnen, Dunkler Karfunkel der Nacht, Wirst du mein Opferblut segnen, Frühesten Träumen gebracht? Traumtod: die uralte Weise, Stein, der Metalle in Gold Wandelt, die Engel sind leise, Aber das Heil ist gewollt. Weißt du es noch, wir erkannten Manchmal einander so licht, Waren die himmlisch Gesandten Jenseits von Sturz und Gericht. Aber wir tragen das Zeichen: Blitz, der die Weltesche spliß, Lassen Orakel erbleichen, Ist uns Erfüllung gewiß. Was wir nur heimlich vermuten, Ist uns beschlossen von je, Fremd und allein zu verbluten, Traumwind voll Asche und Weh. |