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Aus »Traum von Atlantis«. Gedichte 1994 Vers 10363 bis 10410 JOHANNISTAG Streift Johannes durch die Auen, Wird der Born des Lebens klar, Und die Knabenaugen schauen Hopfen, Beifuß, Frauenhaar, Seinen Liebestrank zu brauen, Bringt sich manche Blüte dar, Adler wiegen sich im Blauen Über dem Johannisjahr. Überall grüßt der Belauber, Der sein Blut den Ernten weiht, Hand und Wanne blitzen sauber Vor der Wöchnerin, die schreit, Gib dem Fluß den schwarzen Tauber, Balsam, dunkelrot geseiht, Unterstützt den Sonnenzauber Jährlich zur Johanniszeit. Der dem Fischer Lachs und Flunder, Seine Boten, gern gebracht, Wird zum trunkenen Gesunder Allem Volk, das jauchzt und lacht, Salbei, Nessel und Holunder Mehren Gut und Mannesmacht, Und im Feuer steigt sein Wunder Hell in die Johannisnacht. Ihren toten Gott zu minnen, Der verborgne Wege geht, Wälzen nackte Tänzerinnen Sich im Flachs, der mannshoch steht, Asche fällt von First und Zinnen, Frucht zerplatzt zu Purpurmet, Und die blutigste gewinnen Gärtner im Johannisbeet. Sein Vertraun in eine Stunde Offenbart sich erst im Tanz, Macht als Geist der Tafelrunde, Was im Jahr zerdriftet, ganz. Seine Priester sehn die Wunde, Doch das Glück gehört zu Hans, Und der Schürfer schätzt die Funde Unter dem Johanniskranz. Seine Feuer überspringe Neunfach sonder Not und Klag, In der Flamme tausch die Ringe Für den ewigen Vertrag, Überhör die dunkle Schwinge, Lockt der Weiher dich im Hag, Und den Elementen singe Selig am Johannistag. |