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Aus »Traum von Atlantis«. Gedichte 1994 Vers 9465 bis 9512 OPHIR So wie Schliemann Troja glaubte, Als man frühes Wort gering Schätzte und an Kränen schraubte, Daß man den Olymp bezwing, War es manchem Forscher lieber Seiner Bibel zu vertraun, Als Tiberius in den Tiber Und die Schrift hineinzuhaun. Dorten steht an mancher Stelle, Daß einst Hirams Schiffe froh Ausfuhren nach der Sonnenhelle, Schaffend Gold für Salomo, Und das Land, wo solche Funde Leicht und unermeßlich schier, Führt das Königsbuch im Munde Mit dem Namenszug Ophir. Auf den Seglerkarten fehlend, Ward vermutet Ost und West, Kurs und Reisezeit verhehlend, Legt sich der Chronist nicht fest, Und die Gier nach Gold erweckte Manchen Wahn und manchen Mord, Trieb aufs Meer die buntgescheckte Menge nach dem Mären-Port. Zwischen Träumern und Phantasten Spricht wohl für Rhodesien viel, Schon Ägyptens Priesterkasten Schickten aus nach diesem Ziel, Durch das Rote Meer am Saume Afrikas entlang nach Süd, Hat schon früh dem Goldlandtraume Aller Sonnenglanz geglüht. Freilich hat am Gold der Tempel Vorrecht, wo die Seele trinkt, Unerfunden war der Krempel, Der nach seinen Eignern stinkt, Rein war Gold, was Frevlerhände Fleckten, floh das Joch der Zeit, Daß der Teufelsspuk verende, Bleibt der Weg nach Ophir weit. War es einst den Wirklichkeiten Feil und hold und offenbar, Wird kein Wind den Segler leiten, Ist die Welt der Ehrfurcht bar, Gott kann jeden Schatz verschenken Vom Zenit bis zum Nadir, Er erwählt und weiß zu lenken In das goldne Land Ophir. |