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Aus »Traum von Atlantis«. Gedichte 1994 Vers 9225 bis 9272 SALOMONISCH Wie Dunkel dem Tag Folgt Leiden dem Glück, Was Weisheit vermag, Nimmt Torheit zurück, Die Nacht, die zerrinnt, Erneuert sich bald, Und über den Wind Hat niemand Gewalt. Was Einsicht vermehrt, Macht Dünkel zunicht, Und was man begehrt, Der Zugriff zerbricht, Zu Same und Schoß Ist mancher bestallt, Doch über das Los Hat niemand Gewalt. Wer strebend sich müht, Tut nie sich genug, Was vorjahrs gebührt, Verdunkelt der Pflug, In Friede und Streit Vertauscht sich, was galt, Und über die Zeit Hat niemand Gewalt. Im Wechsel der Welt Bleibt immerfort gleich, Was schmerzt und gefällt, Im sonnigen Reich Hat Frohsinn und Not, Wer jung ist und alt, Doch über den Tod Hat niemand Gewalt. Wer rastet, wer rennt Und wer allen Sinn Als nichtig erkennt, Hat keinen Gewinn, Vergessen wird sein Die Form, der Gehalt, Und über das Nein Hat niemand Gewalt. Und was auch der Geist Erhob zum Gesetz, Der Spinne zerreißt Ein Zufall das Netz, So sorgsam sie spinnt Um Mauer und Spalt, Denn über den Wind Hat niemand Gewalt. |