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Aus »Heliodromus«. Gedichte 1993 Vers 8154 bis 8233 DAS LICHT IN DER GROTTE Der Sphärenzahl Sieben, Der Blutgrube Vier Hast du dich verschrieben, Und hörst du das Tier Des Luzifer krähen, Erkennst du geweiht Den Glanz der Mithräen Am Ende der Zeit. Eh Neid ihn verschlinge Mit Schmähung und Spott, Noch einmal vollbringe Die Heilstat der Gott, Der ihre Begehung Mit Schwermut vereint, Geheim die Entstehung Des Lebens beweint. Die Schlachtmesser blinken Und wecken den Strom, Den Perser zur Linken Und rechts Heliodrom, Stürzt lodernd im Blute Der Nachthimmel ein Und gräbt seine Rute Ins nackte Gestein. Haoma soll fließen Die Stufen hinab, Die Reben entsprießen Dem heiligen Grab, Wenn Lorbeer Zypresse Zum Beischlaf begehrt, Herrscht Rauch in der Esse, Die Flamme im Herd. Der Gauherr der Gaue, Der stachelt und stillt, Schickt Pfeile ins Blaue Und ruft ins Gefild Die Spende, die regnend Die Furchen betaut, Und macht sich, ihn segnend, Den Mysten zur Braut. Im Schwertkampf befeure Dich Grimm, doch entsag Dem Kranz und erneure Den Lehensvertrag Dem Gott, der dich grüßte, Und stelle dich nackt Dem Herren der Wüste, Von Brunstrausch gepackt. Die Schlange umgleite Den Mischkrug, der schäumt, Dem Weltspiel zur Seite Saturnus, der träumt – Ob er dich versöhne, Frag nicht, eh sein Kuß Dich himmelhin kröne Und opfre am Schluß. Die Stimmen der Raben Verkünden der Schar, Den göttlichen Knaben Der Felsen gebar, Wer Palme und Feige Als Ahnen verehrt, Spürt ihn, der die Zweige Mit Träumen beschwert. Du wirst sie ergründen Nicht mehr in der Zeit, Von all deinen Bünden Fiel keiner im Streit, Fliehn Weiber und Toren Die Fackel des Manns, Senkt, Dunklem erkoren, Sie Hesperus ganz. Die Fresken zerschlagen, Die Wächter entmannt, Der Strahlenkranz-Wagen Gestürzt und verbrannt, Doch stirbst du im Gotte Der Sieben und Vier, Strömt Licht in die Grotte, Zu opfern den Stier. |