|
Aus »Heliodromus«. Gedichte 1993 Vers 7528 bis 7551 GARTENTAG Wenn die Tage länger werden, Tritt in meinen Garten ein, Wo mit reineren Beschwerden Distel grüßt und wilder Wein. Sei noch einmal eingebunden In den Kreislauf, der so lang Atem barg und Taumelstunden, Ahndung, ach, so weit, so bang. Keine Nymphe aufzuschrecken, Klag dem Birnbaum, der die Bank Schattet, nicht die gelben Flecken, Nicht, was kommt, was rasch versank. Dein Geschenk als letzter Pilger Weih dem Wind, der Wandlung liebt, Dann vernimm den Troß der Tilger, Der dir keinen Tag mehr gibt. Laß die Blüten offenbaren, Was das Wirkliche, was Schein, Und wenn einmal Götter waren, Werden immer Götter sein. Um dein Lebenswerk zu krönen, Bleibt dir diese Stunde noch, Doch verzaubert von den Schönen Trittst du stumm ins Schweigejoch. |