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Aus »Heliodromus«. Gedichte 1993 Vers 7448 bis 7479 NOSTRADAMUS Sturmaug des Schützen, in verbotne Fernen Dich wagend, eh die Morgenglocke schellt, Wer auszog, um das Fürchten zu erlernen Und nachts seziert am Muttermal der Welt, Der sammelt Blut in löchrigen Zisternen Und Nebel, der sich zu Figuren stellt, Und alles, was sich in verschloßnen Kernen Des Drachen krümmt und ihm zuletzt verfällt. Jahrhundertleid, blutiger Pfad für weitre, Die kommen, daß der Sodomiten-Grind Die Fliegen anlock und das Wundmal eitre, Dem sie Gesäm und schwarzer Ausfluß sind. Unstern, gewaltig, wer da aufsteh, scheitre Am Strick, den eine große Dumpfheit spinnt, Die Sorge trägt, daß sie das Volk erheitre Am Schrecken, der des Herdes Platz gewinnt. Nachtfalter landen auf zernagter Leber, Am Lager, wo das Kreuz nicht mehr versöhnt, Zerstampf das Korn der heimgekehrte Eber, Bis Schnee das Tal mit sanftem Tod verschönt. In dieser Stunde sei der Hinweisgeber, Vertraut mit Worten, fährlich und verpönt, Und sag den Schatz und den verruchten Heber Im Moder, der den Königsmörder krönt. Wolfszeit, gewähnt in der gewundnen Schramme Des Kranken, den dein klarer Blick betört, Doch wer das Rätsel ausspricht, wird zum Lamme, Das Schuld und Sühne auf sein Haupt beschwört, Und dunkler wird die Flut der Anagramme, Das Wissen, das dir schon nicht mehr gehört, Denn eh es tag, entsteigt der Kerzenflamme Der Engel, der dich gnadenlos zerstört. |