|
Aus »Der Weiße Falter«. Gedichte 1992 Vers 6389 bis 6428 BACHANTEN-ORDEN Die deutschfrohe Jugend begreifen, Bachanten und Burschen, Scholarn, Von Preußen ins Flämische streifen, Von Friesland auch Kronstadt erfahrn, Sollst du, der dem Lausitzer Orden Als Freier den Treueeid schwurst, Der Barde erzählt dir vom Norden, Vom Gartensee auch du erfuhrst. Die Pilger, die Sucher, die Schwärmer, Sie sammeln Epheben zur Quest, Sie machen die Heimat nicht ärmer Und kehren zum Sonnenwend-Fest Mit Liedern, die traulich vom Haine Erzählen, von Feuer und Klampf, Hier kommt eine Jugend ins Reine Und rüstet sich härterem Kampf. Hier trennt man sich von Surrogaten, Hier gelten nur Auge und Fuß, Den Wagern, den sonnigen Taten, Gilt über die Zeiten der Gruß, Denn jung ist, wer nicht hinter Schemen Und sturer Gelahrtheit versinkt, Er läßt sich das Wunder nicht nehmen, Das hinter dem Hügel schon winkt. Drum tritt in die Schar der Bachanten Und beug dich Natur-Hierarchie, Die solche Gemeinschaft bekannten, Vergessen das Fahrtenglück nie, Es ruft in die Zeiten der Neige Erweckend den blauenden Tag, Auf daß sich der Menschensohn zeige, Der starb zwischen Neid und Vertrag. Ein fruchtbarer Adel vereinigt Die Heimat mit Glauben und Staat, Der nicht von Dämonen gepeinigt, Verwechselt die Ernte der Saat. Erst wenn Loreley zu vertrauen Nicht länger ein Scheitern am Stein, Dann wird auch zum Goldhort-Erschauen Dem Deutschen das Wachen am Rhein. |