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Aus »Weckruf und Mohn«. Gedichte 1988 Vers 3081 bis 3094 EIN SCHATTEN Wo warst du, als dein Mund vom Blute trank, In goldner Schale aufgebahrt, es hieß, Ein Gott vergabs, den jäh sein Stern verließ, Am Kreuz, verstellt von Rosendorn-Gerank. Und Stern und Stein, bedeckt vom Wolkenvlies, Bezeugten einer großen Stille Dank, Da Schwere ganz durch dein Ufer sank Und alles Trachten im Betrachten ließ. So warst du Grund und allen Schlössern gleich, Die, lang erwartet, ihrer Öffnung froh, Schlingpfanze oder Tod-Umarmung, weich... Du weißt kein Wann und keines Waltens Wo, Kein deines und kein dir entferntes Reich, Du weißt: Es war in allen Zeiten so. |