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Aus »Unstrutleuchten. Zweites Buch«. Gedichte 2020 Vers 47150 bis 47169 SAALFÄHRE BLÜTENGRUND Der Fährmann bringt von Strand zu Strand, Er treibt und steuert ganz allein Mit starkem Arm und fester Hand Den Nachen, dessen Raum zum Rand Gefüllt, daß nichts mehr paßt hinein. Dies scheint mir gutes Bild am Schluß, Auch wenns hier düster nicht und grau, Daß uns der Fährmann tragen muß Unds tut für einen Obolus, Vollendet recht die Unstrut-Schau. Wir stehn am Mündungsort im Kahn Auf Wassern, noch nicht ganz gemischt, Und was uns trägt so sanft und plan Haucht immerfort das Wohlgetan, Das uns zu Füßen still erlischt. Das Ufer ist schon Naumburgs Grund, Und weit ists auch zum Bahnhof nicht, Zwar sind die Füße mir nicht wund, Doch offen bleibt mir wohl der Mund, Wenn reiner Ton wird das Gedicht. |