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Aus »Die alte Linde. Erstes Buch«. Gedichte 2012 Vers 41348 bis 41387 ZWILLINGSLINDE Ein Jagdschloß und im Rokoko Orangerie und Park dazu, Die Ilme sollt wie anderswo Durchfließen das gezähmte Du. Doch die Exotenpflanzen all Warn diesem Formsinn doch zuviel So fand sich ohne Bruch und Knall Der Übergang zum nächsten Stil. Die Männer Pückler, Goethe, Skell Warn Freunde einer Gartenart, Wos grad so dunkel und so hell, Wie Jägersmännern auf der Fahrt. In solchem Areal gedieh Die Zwillingslinde, der ich sing, Nicht nur weil ihre Prophetie Mich schon mit jungen Ohren fing. Gespaltnem Stamm entragten zwei Starkäste beinah waagerecht, Bei einem bist nicht mehr dabei, Weil sich die Säge hat erfrecht. Doch ist der Baum noch immer hold, Wenn auch den Wettbewerbern froh Die Ankennung sei gezollt, Ein Garten is ja kein Plateau. Robinie und Kastanie – ja! Doch ist das Thema mir Passion, Im Lindenschatten einst geschah Der Weckruf mir und dunkler Mohn. Ich kam gefahrn vom Militär, Und eine Frau aus Wessiland Hat mir, wenn ich erst drüben wär, Erfolg als Dichter zuerkannt. Wer weiß, ob ehrlich war ihr Wort? Dies steh dahin, ob sinnreich, auch. Ich suchte meinen Zwilling dort Und lernte, daß ich keinen brauch. Allein die Zwillingslinde weckt Das Zeichen heute noch im Grün Den Zweifel, drin die Warnung steckt: Nicht sollst, was dir bestimmt, verfrühn. |