Willkommen

Lebenslauf

Aktuell

Werke

Publikationen

Audio

Leserstimmen

Besucherbuch

Impressum
 
voriges Gedicht nächstes Gedicht

Aus »Schnitterfest«. Gedichte 2011   Vers 38335 bis 38362

KORNBLUME


I

Hell leuchtend, doch von tiefer Kraft –
Solch Blau ist rarer noch als Rot
In allem, was der Herr erschafft,
Und was das Reich der Blüher bot.

Dies ist als Ornament verfaßt,
Das manches plump nennt, was da singt,
In schlichter Anmut, die Kontrast
Des steifen Korns zur Geltung bringt.

Einjährig wechselt sie den Stand,
Doch anspruchslos verzagt sie nie,
Sie ist vom Mittelmeer gesandt
Und bleibt das Tüpfelchen dem i.


II

Mit Klatschmohn und Kamille
Wächst sie am trocknen Rain,
Sie muß dem Lied der Grille
Wie ich verbunden sein.

Sie mag das karg vertraute
Und schlichte Hausmannskost,
Das wilde Düngen graute
Ihr mehr als Winterfrost.

So ist mir manchen Sommer
Ihr Blau nicht mehr gediehn,
Bis sie als Wiederkommer
Dem Bauern hat verziehn.

Dies macht die Schritte heiter,
Sind auch die Wolken grau,
Was wiederkehr, was scheiter,
Man weiß es nicht genau.