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Aus »Zweifelsbachgrund«. Gedichte 2010 Vers 35280 bis 35319 HIRSCHHORNSALZ Soll der Kuchen uns gelingen, Mach ihm Dampf, das er sich bläh, Schaffst dus nicht, ihn hochzubringen, Wirds ein Klumpen, spintig, zäh, Reib dich nicht an Aug und Schläfe, Laß dem Napfe Haupt und Hals, Mehr als Soda oder Hefe Treibt den Teig das Hirschhornsalz. Dieser Stoff zerfällt in Gase, Ohne daß ein Rückstand bleibt, Jeden Schlick macht er zur Blase, Wenn ihn erst die Hitze treibt, Während sonst den Salzen eigen Säure und ein Stück Metalls, Wagt hier Gas mit Gas zu geigen, Und dies nennt sich Hirschhornsalz. Stickstoff wählt sich als Marotte Wasserstoff im Überschuß, Daß ihn, derart aus dem Trotte, Säurerest besuchen muß, Da stabil allein im Kalten Diese Nichtmetaller-Balz, Wird im Herd Zersetzung walten Im Kristall von Hirschhornsalz. Stärker triebs als Kohlensäure, Wäre Stickstoff rechts und links, Eh der Ofen dies verfeure, Sei gewünscht der Abriß rings, Denn vom Ammon der Salpeter Breitet aus den Hang Verfalls, Und man hört auf tausend Meter, Dies war nicht das Hirschhornsalz. Höchsterträge heischt als Dünger, Die Verbindung Stick auf Stick, Fürchtend die bin-Laden-Jünger Ist gebannt der Pflanzen-Kick, Wie man Kindern gibt statt Bieren Kaltgegornen Trunk von Malz, Muß der Stick sich selbst verlieren, Harmlos so als Hirschhornsalz. |