|
Aus »In den Isarauen«. Gedichte 2009 Vers 32308 bis 32327 KIRSCHBLÜTE IM HOF In der Isarvorstadt bleibt Hoher Mittag fürs Gemüt Jedem, der Gedichte schreibt, Wenn im Hof der Kirschbaum blüht. Zarte Frist, die rasch verraucht, Der Japaner liebt das Fest, Das ins holde Duften taucht Und den Reiswein fließen läßt. Auch bei Tschechow glüht der Schmerz Aus dem Garten von Rosé, Weht der Frühlingswind ins Herz, Spricht der Rosenblust Ade. Pralle Frucht, die frisch und süß Uns befleckt mit Loderrot, Reift, daß der Verlaßne grüß, Was April als Wunder bot. Doch des Wunders höchsten Rang Birgt sein Wiederkehrn, wie nur Sonnenauf- und Untergang Gehn durch Ocker und Azur. |