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Aus »Gefangener Schwan«. Gedichte 1984 Vers 2097 bis 2136 ENGEL IN WAFFEN Du bist der niemals Erkannte, Du hast die Namen verlernt, Dein ist der allem entwandte Gott, der sich allem entfernt. Schweigen und Finsternis scharen Schatten um Mauer und Grab, Und deine Burg der Gefahren Weicht dem verwunschenen Stab. Jungfrau, von ältestem Grauen Mürb unter zimtener Haut, Einmal, im Zeichen des Pfauen, Hast du die Schlange geschaut. Und ein erschlagener Tauber Rief dich zum Ritter der Tat, Die im Verkleinerungszauber Ruhmlos bleibt, Rauch und Verrat. Er war der Engel in Waffen, Er trug den Schlüssel am Gurt, Weder geschickt noch geschaffen Schien seine silberne Furt. Er hat dein Auge geblendet, Gnadenlos, kalt und ergrimmt, Ob er im letzten noch wendet, Was dir die Fackel bestimmt? Du mußt die Götter, den Garten Und was die Liebe dir nennt, Lassen und darfst nichts erwarten, Nicht mal dich selber am End. Masken, die Masken umwerben, Buhlen mit Stachel und Schoß Um deine Zeit: dein Verderben, Um deine Dauer: dein Los. Und du erkennst: die Gebärde, Die sich in Formen verhaucht, Strömt zu den Quellen, die Erde Wahrt, was der Himmel verbraucht. Bist du zum Ganzen geworden, Neigt sich zum Ganzen die Fracht, Führt dich der samtschwarze Orden Heim in das Haus deiner Nacht. |