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Aus »Gefangener Schwan«. Gedichte 1984 Vers 1615 bis 1650 KLIPPENAUG Auge, auf pfadlosen Klippen Hast du zu schauen gelernt, Mächte, die wogen und wippen, Haben das Dunkel besternt. Gaben die Kunst, die dem Hellen Schultern und Schenkel geraubt, Strahlen, die sanglos zerschellen, Wenn es die Braue erlaubt. Dein sind die Wunder, das Werden, Unter dem mächtigen Zelt Treiben die Hirten die Herden, Bis sie die Nacht überfällt. Schweigen und dumpfe Gerüchte Peinigen Herzen und Ohr, Ob sich der Himmel auch flüchte, Du bist dem Anfang zuvor. Lippen, zerbissen, und Rosen Faulen im Sagengeflecht, Und im Novemberwindtosen Klagt das entführte Geschlecht. Du aber wachst, wenn die Lider Willig sich schlossen, es weilt Alles im Kern, wenn der Glieder Wunde, vergiftet, nicht heilt. Zwielicht um silbern Bereiftes Spielt im erstorbenen Hain, Entweder niemand begreift es, Oder du fängst es allein. Auge, geheim offenbare Brücke von Traum und Ruin, Schatte den Mittag und schare Alles, was Licht hat, für ihn. Balsam für Glieder und Lippe Hast du und handelst doch nicht, So bist du selber die Klippe, Die alle Brandung zerbricht. |