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Aus »Engelke up de Muer«. Gedichte 2008 Vers 29471 bis 29510 RHEIDERLAND Früh ward hier das Recht der Friesen Ohne Herrn im Reiche frei, Liebt der Kiebitz feuchte Wiesen, Schnepf und Graugans sind dabei, Trifft der Goldne Regenpfeifer Rotschenkel und Nonnengans, Träumt in wohlbezähmtem Eifer Kindesglück des Rheiderlands. Erst dem Ommelande Schwestern, Trieb der Dollart einen Keil In die Marsch, daß diesen Nestern An der Ems ward nächster Teil, Zwar hat Calvin hier vor Luther Mehrheit und den Führerkranz, Aber Holland ist nur Butter Für den Fries des Rheiderlands. Dreist die Groninger beschenkte Der Tyrann von Korsika, Doch obgleich er Schmuggler henkte, Warn zuletzt die Briten da, Bei Hannover und ostfriesisch So bei Gretel und bei Hans, Blieb die Aussicht höchstens diesig In den Poldern Rheiderlands. Auch die schlimmste Niederlange Deutschlands nutzte Oldambt nicht, Denn die Sieger sahn die Frage, Wem das Land in anderm Licht, Sammelt Helgoland Berserker Aus den Gaun zum Friesentanz, Kimpern Gulden nicht, doch Märker Aus der Sternfahrt Rheiderlands. Preußen sammelt die Verwaltung, Und die Kreisstadt heißt nun Leer, Doch dies ändert nicht die Haltung Und des Mittelalters Ehr, Für den Fries ists keine Frage, Wer des Reiches Kopf und Schwanz, Und in jedem Saufgelage Siegt der Witz des Rheiderlands. |