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Aus »Engelke up de Muer«. Gedichte 2008 Vers 28999 bis 29038 WINDSBRAUT Auf der Mauer, auf der Lauer Flitzt der Wolkenwäger, Hagelschauer, Böenbrauer, Ausguckhoch wie Jäger, Maid in goldner Brauttracht, Drüber Himmel blaut, wacht Auf der Mauer, auf der Lauer Flink und wird nicht träger. Tut sie, Heide, nichts zuleide, Nennt der Christ sie Engel, Nicht der Weide, wo die Kreide Wolf fraß, wuchs ein Stengel, Der im Blust das Gift staut, Daß wen solches trifft, graut, Tut sie, Heide, nichts zuleide, Auch der Pfaff nicht drängel. Überm Walle für uns alle Wacht die Braut des Windes, Dänenqualle, Schwedenkralle, Raschesten Gesindes, Wiederholt im Preislied, Was sie Knab und Greis riet, Überm Walle für uns alle Schirm des Emder Kindes. In der Weite Segelleite, Froh dem Fliehn und Dauern, Allem Streite Huldin schreite Vor mit Sturm und Schauern, Daß wer dreist sich einmischt, Stöhne, wenn es dreindrischt, In der Weite Segelleite Sollst du wehrhaft kauern. Auf der Mauer, auf der Lauer Trotze Teufels Schlingen, Wie ein Bauer, doch genauer Trau den Wetterdingen, Knab und Maid in eins fällt, Wenn als Sonnenscheins Held Auf der Mauer, auf der Lauer Muß ich dich besingen. |