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Aus »Das Murmeln der Ilm«. Gedichte 2008 Vers 26646 bis 26685 LUISENTURM Leuchtend auf dem Berg der Hummeln Steht der Turm mit schmucker Krone, Daß gefeit vor Schmäh und Schummeln, Dort die große Liebe wohne, Parry, wohlbestallter Schotte, Krönt verstorbner Frau Luise, Enkelin von Goethes Lotte Traumgetreu die Lieblingswiese. Dort ist weit ins Land zu schauen Nach der Ilme und der Saale, Frankenwald und Blockberg-Frauen Und der Kyff mit seinem Male, Hier ermaß ein Weitgereister Deutscher noch als Hans und Gret, Wo die Mitte all der Geister, Drum sich unsere Sage dreht. Auwald, Anger, Weiler, Mühle, Pfadgeschläng und Murmelquellen, Übermächtig die Gefühle, Und du fragst den Fahrtgesellen, Ob er je durch Länder zöge, Wo so traulich und so trunken Ofterdingen sich erhöbe, Aug und Ohr ins Feld zu tunken. Wer die Frau auch je gewesen, Deutsch war sie in Mut und Auge, Und der Mann, der ihr erlesen, Wußte, was dem Herzblut tauge, Schöner wär ihr keine Ehre, Als der Himmel dieser Auen, Daß der Heiland wiederkehre, Weiß ein innigstes Vertrauen. So beschenkt und so gehoben, Wirst du manche Meile wandern, Denn im Ausblick von hier oben, Gibt das eigne sich im andern, Wo der Adler seine Kreise Zieht gemach und unbeschreiblich, Sagt dir diese Himmelsschneise, Daß die Anmut ewig weiblich. |