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Aus »Marone und Morchel«. Gedichte 2009 Vers 25006 bis 25029 MEHLTAU Kardinalrot, Blendweiß, Ocker, Mischt das Pilzreich frech ins Grün, Aber auch als Farbenblocker Dürfen Pilze sich bemühn. Zügle wer den dreisten Freier, Der umwallte dichten Schocks Das Geblüm, das unterm Schleier Niemand mehr erkennt als Phlox. Eifersüchtig hat der Sieger Seine Braut dem Aug getarnt, Daß das Volk der Blütenflieger Werd von Buntheit nicht umgarnt. Doch auch er, der Farbenhenker, West allein zu Gottes Lob, Unvermittelt wird zum Schenker, Wer sich übers Rot erhob. Manchem der Marienkäfer Sind des Mehltaus Schätze gut, Und wie gerne singt der Schäfer Vom belebtem Tropfe Blut. So stellt Judas sich dem Heile Wie die Engel vor dem Thron, Drum trau nicht dem Spiegelteile, Denn du ahnst nicht Preis und Lohn. |