Willkommen

Lebenslauf

Aktuell

Werke

Publikationen

Audio

Leserstimmen

Besucherbuch

Impressum
 
voriges Gedicht nächstes Gedicht

Aus »Marone und Morchel«. Gedichte 2009   Vers 25542 bis 25561

TOTENTROMPETE


Die Engel, die den Thron umstehn,
Trompeten stets mit Sonnengold,
Der Mensch muß auf den Taler sehn,
Drum tönt ihm gelbes Messing hold.

Die Toten freilich farbentwöhnt,
Wo Erde nachtet, schattet, fahlt.
Wo ihre Heimelbotschaft tönt,
Wird niemals Grau mit Licht bemalt.

Sie schieben rußig und befilzt
Durchs Wirtsbaum-Laubicht die Mensur,
Doch wenn du sie belauschen willst,
Gehorche nicht dem Gaumen nur.

Sie haben keinen Plunger not,
Das Schrille fiel mit Licht und Hast,
Wem so viel Schweigen wie dem Tod,
Dem kehr das Ohr zur Beule fast.

Gleichwohl die stille Weisheit ernt,
Wer sich vor solchen Wesen beugt,
Das Dunkle findet goldbesternt,
Wer nicht allein ins Helle äugt.