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Aus »Marone und Morchel«. Gedichte 2009 Vers 25382 bis 25421 ZUNDERSCHWAMM Sind die meisten Sporenstände, Die im Licht das Auge grüßen, Eine Vierteljahresspende, Um das Prunken dann zu büßen, Reiht der Zunderschwamm Triumphe Auf den Baumstamm in Konsolen, Bricht die Krone ab vom Rumpfe, Hälts den Pilz noch lang im Wohlen. Dickwandporen, Wachstumsschübe, Mit dem Wetter gehn die Moden, Wird dem Baum das Leben trübe, Stürzt er letztlich ganz zu Boden, Dies ist für den Architekten Nur ein Grund, sich scharf zu drehen, Weil die Schichten, die versteckten, Immer gern zur Erde sehen. Einst hat man den Pilz gesammelt Und von ferne hergetragen, Nicht aus Mitleid, weil vergammelt Jeder Baum bei solchen Plagen, Mit Urin und mit Salpeter Ward gegerbt der Fund zum Zunder, Daß er ohne viel Gezeter Funken mach zum Flammenwunder. Auch zu Westen und zu Kappen Ward genäht aus diesem Stoffe, Auf die Wunde Zunderlappen, Daß man Heilung sich erhoffe, Was der Pilz in vielen Jahren Hat gewebt und aufgeschichtet, Hat Verwendung viel erfahren Oder ward mit Nutz vernichtet. Heute gibts den Zundelmacher Nur in Ländern magrer Güte, Daß er westwärts sie verschacher, Macht er Taschen, Deckchen, Hüte, Und der Pilz ist nur noch schädlich, Der einst brachte Mark und Heller, Der als witzig galt und redlich, Ist nur noch ein Bäumefäller. |