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Aus »Marone und Morchel«. Gedichte 2009 Vers 25090 bis 25161 HALLIMASCH Was die Wanen mit den Asen Rangen, gilt uns meist Kultur, Ackerbau und Kämpferrasen, Blütenkranz und Schützenschnur, Doch der Weltenkreis ist größer Als des Menschen Glück und Leid, Und die Maus erfährt vom Stößer Erst, wenn sie dem Tod geweiht. Mit dem Königtum des Leuen Sei dem Heros, was da kreucht, Aber die Verschwendung scheuen, Sammeln sich im Mondgeleucht, Was wie Schilf und Heidelbeere Braucht nicht Trennung sich zu mehrn, Neidet keinem Tier die Ehre, Andre Tiere zu verzehrn. Alt dreitausend Menschenalter Ebenviele Morgen weit, Ist der Eich für ihn ein Falter Und ein Knopf am Wadenkleid, Der verachtet Zahn und Krone, Ohr und Auges Lichtgehasch, Sagt sich landesweit im Klone Mit dem Namen Hallimasch. Daß der Mensch dem Hinterteile Gab die Patenschaft zum Nam, Zeigt, daß seiner Welt der Eile, Alles Stumpfe Schweinekram, Doch der alte Dunkelfinger, Spießt da heiter und gewitzt, Und beschämt so manchen Springer, Weil sein Hort viel mehr besitzt. Mähst du Gnome mit der Sense, Triumphierst du bloß im Licht, Grade wie am Trog die Gänse, Dens an anderm Sinn gebricht, Unter Tag und auf der Halde Breitet sich sein Rhizomorph, Seiner Herrlichkeit im Walde Gilt dein Reich als kleines Dorf. Deinen Herd und deine Sonne, Hat der stille Held nicht not, Nicht nach Klafter oder Tonne Mißt sich sein gebacknes Brot, Sprachlos macht sein kaltes Leuchten, Ehern prunkt, der leicht und lasch, Der ein Gott im Waldesfeuchten Mit dem Namen Hallimasch. Was wir wissen, was mir schmecken, Ist ein Nagel ihm am Zeh, Jagdlärm und Gebell erschrecken Nie im Traum die Waldesfee, Der die Großen wie die Schwachen Angreift und zu Licht verglüht, Weiß den Zauber selbst zu machen, Drin die Blüte erst erblüht. Wo der Borkenkäfer Wunden In die Rinde kerbt dem Baum, Dauerts ein paar feuchte Stunden, Denn die Hyphen zögern kaum, Brombeer, Rebe und Kartoffel Kommen in die zweite Wahl, Eine Palme schmäht ein Stoffel, Nahrung gibts hier allemal. Was er abzweigt aus den Stämmen, Galeola mags beblühn, Nymphe, die ihr Haar zu kämmen, Schätzt das Braune vor dem Grün, Kennt der Souverän nicht Sorge, Kümmerts nicht, daß jemand nasch, Denn der Herr ist, daß er borge Mit dem Namen Hallimasch. |