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Aus »Zwischen Dünwald und Pleiße«. Gedichte 2008 Vers 24062 bis 24094 GOLDENE AUE Die Goldne Aue heißt die Sonnenheide, Die Rotbart deckt auf seinem Schattenbaue, Im tränenreichen Grund entwuchs dem Leide Die Goldne Aue. So wandre frohen Lieds im Helme-Gaue Das Knabenkraut von Fliegen-Ragwurz scheide, Dem Bergsteinkraut und Karst-Gestalten traue. Und streichelt Wind wie ein Gewand von Seide So führt dich stets das Blümelein, das blaue, Es loben Greife und die Maus in Kreide Die Goldne Aue. Im Abendgolde scharen sich die Weisen, Sphingiden, die verdünnt begehrn das Holde, Und alle ihre Traumentwürfe reisen Im Abendgolde. Sie stehen nicht bei hohen Herrn im Solde, Denn dies ist eine Zeit von Blut und Eisen, Und nicht der Ostertag für Blust und Dolde. Im Lärm des Sturms und im bedächtig leisen Aquarelliert der Friese Emil Nolde, Da lag schon was germanisch Kunst geheißen Im Abendgolde. Vergoldet wird der Weg im Abendlichte, Wo Mücken schrillen und das Heimchen sirrt, So wie zur Weihnacht Zapfenfrucht der Fichte Vergoldet wird. Du bist durch manchen Grottengang geirrt, Doch dies ist eine andere Geschichte, Die weiß, das der Kristall am hellsten klirrt. Das Gold ist Maß für Glanz und für Gewichte, Im Tropfen Taus schaut es der greise Hirt, Bevor sein Leben, wenn der Leib zunichte, Vergoldet wird. |