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Aus »Zwischen Dünwald und Pleiße«. Gedichte 2008 Vers 24006 bis 24045 HERINGEN Als die Straße Karlschem Heere Von der Zorge fuhr zur Saal, Profitieren vom Verkehre Siedler früh im Helmetal, Aus dem Nebel klammer Sagen Treibt auch Heringen hervor Und in Bälde rollen Wagen Ballenreich durchs Obertor. Von Sundhausen gehts graniten Nach der Burg von Querfurt her, Daß sich Merseburg erstritten Hat des Ostens Wotansspeer, Im Vertraun auf Gottes Wege Festigt Heringen ein Wall, Daß der Thüring kein Gehege Kennt, das so getrotzt Verfall. Wehrhaft und massiv gedrungen Stammt das Schloß aus dieser Zeit, Ehe noch das Lied erklungen, Daß uns Burg die Herrlichkeit, Wo die Fenster schroffe Scharten Und die Dächer Helm und Kamm, Solls der Räuber gern erwarten, Daß ihn Bürgermacht zerschramm. Hier ist alles so belassen, Wies dem Traum der Mannen gut, Und im Labyrinth der Gassen Spürst du noch das Ritterblut, Zwar das Herrenhaus sucht Sonne, Wo sich Fachwerk freier zweigt, Doch auch jenes Friedens Wonne Ist ein Alter, das uns schweigt. Wohler fühlst du dich bei Linden, Die Historie nicht bedroht, Wo sie Tag und Traum verbinden, Ist ein Musikus der Tod, Wo ein Bärchen steht im Parke Ists zum Bahnhof nicht mehr weit, Doch den Beinen traut der Starke Und er findet immer Zeit. |