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Aus »Zwischen Dünwald und Pleiße«. Gedichte 2008 Vers 23838 bis 23861 WERTHER Lieblich liegt im Helmegrunde Eine Au des Sonnenscheins, Von dem Flecken erste Kunde Gibt der Erzbischof von Mainz. Kaum wem hat dies Wort bedeutet, Eh uns Goethes Sturm und Drang Weit im Land die Glocken läutet Für der Jugend Untergang. Sein Roman, der so betitelt, Ließ nicht einen Leser kühl: Was auch immer Ratio krittelt, Der Despot ist das Gefühl. Und so sagt das Provokante: Folg der Liebe, laß den Rest! Wer da Goethen noch nicht kannte, Schaut als Fluch die Werther-Pest. Werther-Mode, Werther-Süchte, Briefroman und Suizid, Unbekömmlich sind die Früchte, Drein der Musenkuß geschieht. Rings entfesseln sich die Bande, Und die Fragen rasseln scharf Um des Dichters Ehr und Schande, Der dem nicht entweichen darf. |