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Aus »Rhön und Rennsteig«. Gedichte 2007 Vers 22678 bis 22725 RENNSTEIGGARTEN Als in früher Neuzeit blühten Für Magister und Scholar Neue Häuser und sich mühten, Daß der Weltgeist offenbar, Brauchten auch die Mediziner Kräuter, die im Garten stehn, Barg die Burg einst Pflanzendiener, Planen breiter jetzt Ideen. Leipzig hat geführt den Reigen, Dann kam Jena, still im Tal, Überall in Deutschland zeigen Gärten sich in großer Zahl, Dort kann der botanisch frohe Schaulust, Neugier, Wißdurst stilln, Zarte Blüten, fürstlich hohe Sind dem Forschenden zu Willn. Viermal hundert Jahre später, Trat Kulturbund thüringsch dann In der Tradition der Väter An Senat und Rektor ran, Um da Jena zu begeistern, Daß am Rennsteig auf dem Kamm Ein Refugium wär zu meistern, Drin Gebirges Flora flamm. Grundstein ward am Pfanntalskopfe, Wo das Volk Gemeinnutz schätzt, Was in Jena jung im Topfe Ward im Bergland ausgesetzt, Enzian, Primel, Glockenblume, Nelke, Alpros, Edelweiß, Schätzen Klima, Ruh und Krume Und eroberns Bergland leis. Frühling färbt die Steinbrechdecke, Kuhschell und Aurikel hold, Vor Brabanter Thujahecke Spricht Adonisröschen gold, Bis Oktober Herbstzeitlose Krokuspracht und Preiselbeern Zeigen im beglänzten Moose Daß wir Floras Abschied ehrn. In den Jahren nach der Wende, Ward des Heilkrauts hier gedacht, Daß der Gästestrom nicht ende, Wird dann immer mehr gemacht, Seh ich Köhlerei und Meiler, Graust mir schon vor Disneyland, Wos Adonis gibt mit Keiler Und Narziß beim happy end. |