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Aus »Rhön und Rennsteig«. Gedichte 2007 Vers 22071 bis 22110 MERLINSBURG Wo heut das Schloß zu Nordheim ruht, Auf Trümmern, die dem Grafenstamm Von Henneberg mit Gold und Blut Einst Feste warn und Mären-Hamm, Weist wenig zum Propheten hin, Dem diese Wälle einst benannt, Und nur der Dichter greift den Sinn Der Zeit, da groß auch dieses Land. Der Merlinfalke könnte wohl Der Pate sein für dies Gedicht, Er zieht als Bote uns vom Pol Und schmückt den Gau als Leichtgewicht. Der Name Rhön nach Rhône klingt Und Faust vermutet Rhodanid, Von Wallis bis Arelas klingt Der Kelte im Druidenlied. Schon ist der Barde nicht mehr fern, Auch ein Ambrosius ist der Greif Und darin gleich dem Namensherrn, Denn wer in diesem Zeichen reif Zu werden sucht, stößt bis zum Knauf Das Schwert in einen Runenstein, Er gibt das Lebensrätsel auf, Daß jeder scheide Most und Wein. Wer vaterlos und jungenhaft Ins Zeughaus der Geschichte tritt, Der folgt des dritten Auges Kraft Und seines Stabreims Tänzerschritt, Sein Rat ist aller Ehren wert, Doch Arg und Mißgunst kleben dran, Weil er sich von der Lohe nährt, Und salamandrisch leben kann. Er lebt an einer Scheide fort Von neuem Glauben, alter Kraft, Als Mitte, die auch diesen Ort Das Blut als Reiches Herzland schafft, Und als Patron der Hennebergs, Gelt Merlin deines Reims Getön, Der als Basalt des Gotteswerks Vulkan bleibt in der deutschen Rhön. |