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Aus »Saalisches Lied«. Gedichte 2007 Vers 21632 bis 21679 BARBY Barer Bogen, Flußtal waldlos Otto schreibt den Saalemund, Was sich nannte so gestaltlos, Mit fünf Toren stämmig stund, Rotes Einhorn, muntrer Springer War den Edlen Sporn und Schild, Lanzenstecher, Furtbezwinger Sammeln sich im Wappenbild. Grüßt das Einhorn wandelträchtig, Wo das Offne fließt und fließt, Wird in dir das Heimweh mächtig, Wer das Buch gelassen schließt, Wird den neuen Anlauf wagen Auf dem Dolmar Tannenlands, Denn das Tier von Traum und Sagen Nimmt den Minner streng und ganz. Herrenhuter Brüderwesen Schleiermachers Jugend fraß, Daß er Platon deutsch gelesen, Machte, daß er halb genas, Doch mag sein, daß er Sokraten Nietzsche leblang hat vermiest, Der romantischen Zitaten Anmerkt, was zum Tode fließt. Deutsche Halbheit protestantisch, Schleiermacher hie und dann, Das Ideenwerk ward gigantisch Und die Lebenslust verrann, Wo Moral zu Impotenzen Führt und Tat zum Tun-Symbol, Muß der Einhorn-Jünger sensen, Daß die Weide sich erhol. Darum flieh die sanften Auen, Wo sichs mild lebt und bequem, Denn du sollst dem Tiere trauen, Das verzeichnet nicht im Brehm, Wer gefeit Olympos’ Lachern Preisgibt Melencholias Flirt, Folgt nicht mehr den Schleiermachern Und ist selbst kein solcher Hirt. Manches gibt es anzudeuten An der Saale wie geschehn, Doch was ich vertrau den Leuten Solln sie besser selber sehn, Nur wer selbst den Traumtier-Springer Reitet, auch berufen sei, Daß das Leben den Gelinger Findet und sich selbst dabei. |